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Yoga für Rollstuhlfahrer

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Yoga stärkt nicht nur den Körper, sondern auch den Geist. In diesem Sinne ist es ein beliebter Ausgleich für viele Menschen. Für Menschen mit Einschränkungen in der Mobilität sind die zum Teil halsbrecherisch aussehenden Übungen eine Herausforderung, wenn nicht sogar unmöglich. Oder geht das etwa doch?

Um Yoga zu praktizieren, brauchst du keinen vollen Körpereinsatz. Deinen Geist und deine Muskeln kannst du auch im Sitzen trainieren. Besonders gut geeignet ist das Kundalini Yoga. Diese Stil bietet alternative Übungen an, sodass jeder, unabhängig von der körperlichen Beeinträchtigung, daran teilnehmen kann. Denn neben körperlichen Übungen lernt man bei Kundalini auch das Entspannen und Meditieren.

Für Menschen im Rollstuhl ist nämlich nicht nur körperliche Fitness relevant, sondern auch die Möglichkeit, sich vom Stress im Alltag zu erholen. Oftmals wirst du vor ungeahnten Herausforderungen stehen. Um den Stress besser zu bewältigen, sind Entspannungsmöglichkeiten wie Kundalini Yoga bestens dafür geeignet.

Was ist Yoga?

Die aus Indien bekannte „Sportart“ ist tatsächlich eine Lebensphilosophie. Es gibt viele verschiedene Stile. Das, was wir hierzulande in Fitnessstudios oder im Fernsehen sehen, ist eigentlich eine Ableitung des Hatha Yogas. Dieser Yogastil konzentriert sich auf körperliche Übungen. Eine Unterrichtsstunde besteht in der Regel aus den folgenden Elementen:

•    Meditation
•    Atemübungen (Pranayama)
•    Dehnübungen
•    Körper-Stellungen (Asanas)
•    Entspannung

Je nach Stil verändert sich der Fokus, z. B. wird mehr Wert auf Meditation gelegt. Für Rollstuhlfahrer eignet sich der Kundalini Yoga. Der Fokus liegt auf dem Spüren der eigenen Lebensenergie. Hier nehmen die Pranayama eine ganz zentrale Rolle ein. Nicht umsonst wird dieser Stil auch „Yoga des Bewusstseins“ genannt. Neben einigen körperlichen Übungen wirst du also auch solche zur Meditation und Stärkung der Konzentration durchführen. Für den Erfolg ist es daher wichtig, dass du dich auf diesen Yogastil voll und ganz einlässt.

Yoga existiert bereits seit mehreren tausend Jahren, doch im Westen wurde er erst in unserer Zeit eingeführt. Im Laufe der letzten Jahrzehnte vermischten sich viele westliche esoterische Elemente und Anschauungsbilder mit der ursprünglichen Idee, sodass der hier bekannte Yoga mittlerweile wenig mit den alten Lehren aus Indien zu tun hat. Nichtsdestotrotz konnten wissenschaftliche Studien nachweisen, dass Yoga einen positiven Effekt auf die körperliche und psychische Gesundheit hat. Es wird auch vermutet, dass es einige Symptome chronischer Krankheiten deutlich lindern kann.

Wie sieht Rollstuhlyoga aus?

Zu Beginn einer Sitzung lernst du für gewöhnlich, dich zunächst zu entspannen. Dabei helfen Atem- und Dehnübungen. So schaffst du ein besseres Bewusstsein für deinen eigenen Körper. Es folgen dann weitere Übungen wie das Heben der Schultern oder das Drehen des Rumpfes. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Übungen im Rollstuhl oder sitzend auf dem Boden durchgeführt werden. Wer hochgradig gelähmt ist, kann einfach weiterhin die Atemübungen ausüben oder nur jene probieren, die den Nacken oder Hals betreffen.

Dabei spielt es keine Rolle, ob du die Übungen „richtig“ oder „falsch“ durchführst. Die körperlichen Übungen werden immer im Rahmen deiner eigenen Mobilität durchgeführt. Viel wichtiger ist es, den eigenen Körper zu spüren, die eigenen Grenzen und Möglichkeiten kennenzulernen und sich ganz bewusst auf sich selbst einzulassen.

In Deutschland ist Yogin Antje Kuwert die Ansprechpartnerin für Rollstuhlyoga. Auf ihrer Website erklärt die Yogalehrerin was Kundalini Yoga ist und bietet im gesamten deutschsprachigen Raum Kurse und Workshops an. Wer sich nicht nur für einen Kurs interessiert, sondern gleich Yogalehrer werden will, ist bei ihr an der richtigen Adresse. Für Zuhause eignet sich auch Kuwerts Buch „Yoga für RollstuhlfahrerInnen“ (ISBN: 978-3941566606). Darin hält sie die wichtigsten Punkte über Kundalini Yoga fest und erklärt in anschaulichen Bildern einige Übungen. Dabei eignen sie sich nicht nur für Menschen im Rollstuhl sondern auch für Fußgänger – Yoga ist also besonders inklusiv!

Wo kann ich Yoga im Rollstuhl ausüben?

Yoga im Rollstuhl findest du häufig in Reha-Kliniken, allerdings gibt es auch außerhalb Möglichkeiten. Der Deutsche Rollstuhl-Sportverband hält beispielsweise eine Terminliste mit Yoga-Kursen bereit. In einem Flyer nennen sie gute Gründe, warum du Yoga lernen solltest.

Auf der Website von Antje Kuwert gibt es darüber hinaus auch eine spezielle Yogalehrer-Liste, die nach Postleitzahlen sortiert ist. Die hier aufgeführten Lehrer bieten spezielle inklusive Yogakurse in Deutschland, Österreich oder in der Schweiz an. Vielleicht ist ein Anbieter ganz in deiner Nähe!

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