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Rollstuhlbekleidung: Mode für Rollstuhlfahrer

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Als Rollstuhlfahrer oder Person mit eingeschränkter Mobilität ist es wichtig, dass die Kleidung sowohl bequem als auch funktionell ist, sodass sie dich im Alltag unterstützt. Dadurch bist du unabhängiger. In manchen Fällen kann eine solche Rollstuhl-Bekleidung sowohl professionellen als auch Angehörigen die Pflege erleichtern.

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Was macht Mode für Rollstuhlfahrer aus und warum ist sie notwendig?

Rollstuhlmode ist speziell auf die Bedürfnisse von Menschen zugeschnitten, die viele Stunden lang in einer Position verharren oder in ihrer Mobilität eingeschränkt sind.

Bei Menschen im Rollstuhl führt das ständige Sitzen beispielsweise dazu, dass ihre Beine viel empfindlicher auf Temperaturveränderungen reagieren. Sie haben zudem ein höheres Risiko für Druckgeschwüre. Zwar können diese in den meisten Fällen behandelt werden, schmerzen allerdings dennoch und schädigen die Haut, wodurch schwere Infektionen wie Blutvergiftung (Sepsis) oder das Absterben von Gewebe (Gangrän) ein leichtes Spiel haben.

Daher kann Kleidung, die nicht auf die Bedürfnisse von Rollstuhlfahrern angepasst ist, nicht nur den Komfort einschränken, sondern auch die Gesundheit beeinträchtigen. Schlechtsitzende Kleidung wirft Falten. Zusammen mit ausgeprägten Nahtstellen verursachen sie Druckstellen. Adaptierte Kleidung besitzt daher neben angenehmen Stoffen auch einen speziellen Schnitt. Sie sind so leichter an- und auszuziehen im Vergleich zu gewöhnlicher Kleidung.

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Typische Merkmale vom Bekleidung für Rollstuhlfahrer

Kleidung für Menschen im Rollstuhl zeichnet sich durch eine Vielzahl besonderer Anpassungen aus, darunter:

  • Sie kann am Rücken geöffnet werden. Dies gilt insbesondere für Oberteile.
  • Hosen und Röcke besitzen häufig Verschließmittel an der Seite, damit sie sowohl im Sitzen als auch im Liegen leicht ausgezogen werden können.
  • Rollstuhlbekleidung besitzt häufig Haken- und Klettverschlüsse. Darüber hinaus ist an einigen Stellen ein Gummibund verarbeitet, um den Komfort beim Tragen zu erhöhen.
  • Meistens verzichten Hersteller auf Synthetik-Fasern und verwenden weiche Stoffe, die gut waschbar sind.

Einige Beispiele für adaptierte Mode sind:

  • Pflegeoveralls und Pflegehemden. Diese sind speziell für Menschen gedacht, die aufgrund schwerer Mobilitätseinschränkungen lange bettlägerig sind.
  • Rollstuhlponchos. Nicht nur der Rollstuhlnutzer, sondern auch der Rollstuhl selbst sollte vor Regen und Nässe geschützt werden. Diese großen Ponchos sind so geschnitten, dass sie Teile des Rollstuhls mitabdecken.
  • Decken und Thermo-Beinschutz. Sie schützen den Rollstuhlfahrer auch bei niedrigen Außentemperaturen.
  • Rollstuhlhosen. Diese sind leicht an- und auszuziehen und sind vom Schnitt her perfekt an das lange Sitzen angepasst.
  • Adaptierte Jacken und Oberteile. Die Oberteile können am Rücken geöffnet werden. Außenbekleidung wie Jacken oder Ponchos lassen sich an der Seite verschließen, um das Überstreifen zu erleichtern.

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Rollstuhlhosen: Eine besondere Hose für besondere Anforderungen

Die typische Hose ist so geschnitten, dass man darin gut stehen und gehen kann. Für einen Menschen im Rollstuhl sind ganz andere Eigenschaften notwendig. Während man früher nur auf Trainingsanzüge und ähnliches zurückgreifen konnte, gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Herstellern wie Rolling Pants, die nicht nur funktionelle, sondern gleichzeitig auch modische Hosen designen und vertreiben. So musst du als Rollstuhlfahrer weder auf Komfort noch auf schickes Aussehen verzichten.

Unabhängig von Farbe und Design haben Rollstuhlhosen folgende Eigenschaften gemein:

1.    Anatomisches Design

Rollstuhlhosen sind so geschnitten, dass sie im Sitzen bequem anliegen. Der hintere Teil des Hosenbundes ist daher höher als vorne. So bleiben die empfindlichen Nieren- und Rückenbereiche stets geschützt.

2.    Angepasste Ästhetik

Darüber hinaus zeichnen sich Hosen für Rollstuhlfahrer durch verlängerte Hosenbeine aus, sodass die Hose beim Sitzen nicht zu kurz ausfällt.

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3.    Einfache und bequeme Verschließmittel

Zum Verschließen der Hose sind häufig Haken- oder Klettverschlüsse eingearbeitet. Reißverschlüsse sind besonders lang und leicht im Sitzen zu erreichen.

4.    Flache Saumnähte und großzügiger Gummibund

Flache, offene Saumnähte verhindern Druckstellen und mögliches Wundreiben. Ein elastischer Hosenbund erhöht die Bequemlichkeit der Hose und sorgt dafür, dass sie nicht zu eng anliegt. Je nach Hersteller, sind entweder der gesamte Hosenbund oder nur die Seiten elastisch.

5.    Funktionalität

Nur weil die Hose modisch aussieht, muss noch lange nicht auf Funktionalität verzichtet werden. Echte Hosentaschen befinden sich beispielsweise an den Hosenbeinen. Hinten sind Taschen entweder nicht vorhanden oder lediglich aufgedruckt, um zusätzliche Druckstellen durch Nähte zu vermeiden.

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Online-Shops für Rollstuhlbekleidung

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