Teilen:
Take it offline!
This Education in Motion resource is also available as a printable PDF.
Download PDF
Foto oben: Unser Handbiker Vico Merklein
Die paralympischen Spiele in Pyeongchang 2018 liegen hinter uns, im Jahr 2020 werden sie in Tokio ausgetragen. Mehrere Jahre im Voraus stehen die Spitzensportler für die kommenden Paralympics in Südkorea beziehungsweise Japan fest. So wurden im April 2017 die Nominierungen für Tokio bekannt gegeben. Bis 2020 werden die Sportlerinnen und Sportler hart trainieren, um ihre Medaillenchancen zu optimieren. Dies bedeutet, dass sie – wie die Teilnehmer der Olympischen Spiele – häufig eine Auszeit von ihrem alltäglichen Job nehmen müssen, damit sie an Trainingscamps teilnehmen können.
Lange Anfahrtszeiten zu den Trainingsorten verursachen erhebliche Kosten. Auch die Anschaffung speziell angefertigter Rollstühle oder auch der Verschleiß von Kleidung und Equipment verwandeln das Training in ein sehr teures Hobby. An dieser Stelle droht der Traum von der Medaille zu platzen. Damit dies nicht passiert, fördert das Bundesministerium für Inneres Spitzensportler im Behindertensport. Hierzu zählen sowohl finanzielle Anreize als auch Dienstleistungen und Schulungen. Aber auch große Sportverbände und Unternehmen sponsern talentierte Spitzensportler.
Mit dem Verein fängt alles an
Der erste Schritt zur Förderung ist, Mitglied in einem Verein zu sein, der von einem Behindertensportverband unterstützt wird, wie beispielsweise dem Behinderten- und Rehabilitationsverband NRW oder einem vom Deutschen Behindertensportverband (DBS) unterstützten Fachverband. Auf den entsprechenden Webseiten erfährst du mehr über deine Sportart an sich sowie welche Fördermöglichkeiten es gibt. Darüber hinaus findest du über die Website behindertensport.de eine Übersicht deutscher Behindertensportvereine. Informiere dich vorab über den Verein, wie sehr er sich für Spitzensportler einsetzt. So weißt du, ob du richtig aufgehoben bist, oder auf lange Sicht wechseln musst.
Foto: Unsere Schwimmerin Teresa Perales
Egal für welche Sportart du dich entscheidest, du wirst viel Ehrgeiz und Ausdauer benötigen, um hervorragende Leistungen zu erzielen, die auch international Beachtung finden. Erst dann wird der DBS überhaupt auf dich aufmerksam. Ein Komitee entscheidet dabei anhand bestimmter Kriterien, wer überhaupt bei den paralympischen Spielen teilnehmen darf. Ganz klar ist, nur wer eine Chance auf eine Medaille hat, wird überhaupt berücksichtigt. Nur in seltenen Ausnahmefällen, z. B. aufgrund deines Alters, wird von der Medaillenchance abgesehen und andere Punkte stärker bewertet.
Grundförderung
Hast du den Sprung in den DBS-Kader geschafft, stehen dir mehrere Fördermöglichkeiten zur Verfügung. Die Deutsche Sporthilfe bietet dabei eine sogenannte Grundförderung. Für die Zeit bis zu den paralympischen Spielen erhältst du jeden Monat eine bestimmte Summe Geld. Die Höhe richtet sich nach deinem DBS-Kader (A, B, C). Die Zuteilung des Kaders hängt von deiner sportlichen Leistung im Vorjahr ab. Zusätzlich zur Grundförderung bekommst du je nachdem, ob du beruflich tätig bist oder noch Schüler bist, Verdienstausfallzahlungen oder weiteres monatliches Geld. Natürlich gibt es noch eine Reihe von kostenlosen Produkten und Dienstleistungen wie Seminare, die du in Anspruch nehmen kannst.
Zählst du zu den Nachwuchstalenten, gibt es noch eine Eliteförderung: Sowohl Unternehmen als auch Einzelpersonen können dich über eine Patenschaft unterstützen. Neben deiner sportlichen Leistung unterstützt dich die Deutsche Sporthilfe mit weiteren Maßnahmen rund um deine Ausbildung oder dein Studium.
Top Leistungen – Top Team
Der DBS bietet darüber hinaus mit Top Team eine Eliteförderung für Paralympics-Teilnehmer. Für Pyeongchang 2018 kommen sieben Sportler in den Genuss dieser Förderung. Damit können sie sich intensiver und gleichzeitig professioneller auf die anstehenden Spiele vorbereiten. Sportler erhalten dabei neben der Grundförderung noch weitere finanzielle Zuschüsse. So gibt es für deinen Arbeitgeber Geld zum Ausgleich, damit er dich für eine gewisse Zeit freistellen kann. Die Eliteförderung musst du als Sportler beantragen. Mit der Unterstützung deines Trainers bewirbst du dich um die Aufnahme ins Top Team.
Neu: Integration von Sport und Beruf
Was bereits bei olympischen Teilnehmern in ähnlicher Form seit einigen Jahren existiert, gibt es nun seit 2017 auch für Sportler mit Behinderungen. Im Rahmen des Programms „Duale Karriere – Individualförderung“ unterstützt das Bundesministerium für Inneres derzeit 17 Teilnehmer der paralympischen Spiele. Damit können sich die Teilnehmer auf ihren sportlichen Erfolg konzentrieren und gleichzeitig Karriere machen. Für den Behindertensport ist dies ein wichtiger Schritt zur Professionalisierung und Wertschätzung der Leistungen jedes Spitzensportlers.
Foto: Unser Basketballer Abdi Jama
Bei der dualen Förderung werden deine Karrierepläne genauso berücksichtigt wie deine sportlichen Ziele. Dabei verhandelst du mit dem Ministerium, welche Meilensteine und Ziele du wann erreichen willst. Dies kann zum Beispiel ein Schul- oder Studienabschluss während der Vorbereitungszeit auf die paralympischen Spiele sein. Egal für was du dich entscheidest, der Laufbahnberater der Olympiastützpunkte hilft dir, beide Aspekte – Sport und Beruf – unter einen Hut zu bekommen. Er hilft dir beispielsweise auch dabei, sportfreundliche Ausbildungs- und Arbeitsplätze zu finden.
Firmensponsoring
Hinlänglich bekannt ist, dass viele Firmen den Spitzensport unterstützen. Oftmals sind sie im Laufe der Geschichte zum festen Bestandteil eines Sportvereins geworden, wie beispielsweise der TSV Bayer 04 Leverkusen. Andere Unternehmen zeigen ihr Engagement durch die Unterstützung bestimmter Teams. So unterstützen wir bei Sunrise Medical unter anderem das deutsche Handbike-Team, kanadische Rollstuhlbasketball-Spieler oder US-amerikanische Tennisspieler. Wenn du mehr über diese einzigartigen Sportler erfahren willst, kannst du uns auf der Unterseite Team Sunrise besuchen.