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Mit dem richtigen Training können Hunde für Menschen mit Behinderungen eine große Hilfe sein. Solche Assistenzhunde unterstützen Menschen mit Behinderungen darin, sowohl körperliche als auch psychologische Grenzen zu überwinden, sodass sie ein erfüllteres und unabhängigeres Leben führen können. Wenn die Einschränkung deine Unabhängigkeit auf körperlicher oder geistiger Ebene beeinträchtigt, könnte ein Assistenzhund die richtige Lösung sein, um mehr Freiheit und Sicherheit zu erlangen.
Was zeichnet einen Assistenzhund aus?
Es gibt eine Reihe von Wesenszügen, die Assistenzhunde von gewöhnlichen Haustier-Hunden unterscheidet. Im Allgemeinen müssen Assistenzhunde ruhig, gehorsam und zuverlässig sein. Sie müssen in der Lage sein, Ablenkungen zu ignorieren, wenn sie ‚arbeiten‘. Andere Eigenschaften, die für Assistenzhunde eine wichtige Rolle spielen, sind ein liebevolles Auftreten, adaptives Lernen und intelligentes Verhalten, wenn sie mit Zeichen und Lautsignalen konfrontiert werden.
Während die Hunderasse eigentlich keine Rolle spielt, gibt es tatsächlich Rassen, die sich besser für die Ausbildung zum Assistenz- oder Therapiebegleithund eignen. Darunter zählen der Golden Retriever, Labrador, Malinois oder Alaskan Malamute.
Wie wird ein Assistenzhund trainiert?
Assistenz- und Therapiebegleithunde werden bereits als Welpen trainiert. Für gewöhnlich fängt die Ausbildung mit dem 6. Lebensmonat an und dauert bis zum 12. Lebensmonat. In den meisten Fällen kommt der Assistenzhund erst mit Abschluss der Ausbildung in den Haushalt der Person mit Behinderung. Es gibt jedoch auch vereinzelte Fälle, in denen Hunde vom Tierheim oder die bereits im Besitz sind, als Assistenzhund ausgebildet werden können.
Die Ausbildung beinhaltet wichtige Lektionen für den Hund, zum Beispiel lernen sie, einfache Aufgaben für ihren Besitzer zu erledigen, die er oder sie sonst nicht bewältigen kann. Dazu zählen:
- Türen öffnen und schließen,
- Gegenstände holen,
- Türklingel betätigen,
- Lichtschalter ein- und ausschalten,
- dem Besitzer beim An- und Ausziehen helfen,
- einen nahe stehenden Rollstuhl zu bringen.
In manchen Fällen werden Assistenzhunde auch trainiert, um ihren Besitzer zu beschützen oder Hilfe zu holen, wenn der Besitzer selbst nicht dazu in der Lage ist.
Welche Art von Assistenzhunden gibt es für welche Einschränkungen?
- Körperliche Einschränkungen: Assistenzhunde werden dazu ausgebildet, Menschen mit körperlichen Behinderungen zu unterstützen, indem sie selbst Aufgaben verrichten, die der Besitzer selbst nur unter großer Mühe schafft.
- Höreinschränkungen: Wenn dein Hörvermögen eingeschränkt ist, kann der Assistenzhund dir dabei helfen, dich auf bestimmte Signale aufmerksam zu machen und dich zur Quelle führen.
- Seheinschränkungen: Auch bekannt als „Blindenführhunde“, diese Assistenzhunde sind für Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen eine wichtige Stütze. Sie stärken das Selbstbewusstsein der Person. Die Menschen können sich auf ihren Hund verlassen und sind nicht auf die Hilfe anderer Menschen angewiesen.
- Erkrankungen: Auch bei bestimmten Erkrankungen wie Epilepsie oder Diabetes können Assistenzhunde eingesetzt werden. Sie werden dann dafür ausgebildet, ihre Besitzer auf bevorstehende Episoden oder einen niedrigen Blutzuckerspiegel hinzuweisen. Sie können auch trainiert werden, ältere Erkrankte zu begleiten und gegebenenfalls Hilfe einzuholen.
- Autismus: Ein Therapiebegleithund eignet sich ebenfalls für Menschen mit Autismus. So können sie beispielsweise typische Verhaltensweisen unterbrechen. Insbesondere bei Kindern können sie eine starke Bindung aufbauen. Sie werden zum Ruhepol, wenn die Umgebung zu hektisch wird. Gleichzeitig können diese Hunde die Entwicklung feinmotorischer Fähigkeiten unterstützen.
- Tiergestützte Therapie: Therapiebegleithunde in der tiergestützten Therapie werden normalerweise bei Menschen eingesetzt, die eine geistige Behinderung haben, von Drogen abhängig sind, oder Verhaltensstörungen aufweisen. Die Hunde schenken den Klienten die benötigte Zuwendung und Kameradschaft, sodass sie sich nicht mehr alleine oder verlassen fühlen. Auch können sie Menschen mit Verhaltensstörungen lehren, mit anderen Menschen besser umzugehen.
Wie bekomme ich einen Assistenzhund?
Ein Assistenzhund ist eine lebensverändernde Maßnahme und daher ist es wichtig, sich von Anfang an im Klaren zu sein, was es bedeutet, ein Haustier zu haben. Dabei geht es nicht nur um dein eigenes Wohlbefinden, sondern auch um das des Assistenzhundes. Wenn du daher nicht in der Lage bist, dich selbst um einen Hund zu kümmern, ist ein Assistenzhund nicht die beste Lösung für dich, da auch sie Bedürfnisse haben.
Assistenz- und Therapiebegleithunde sind für Personen mit Einschränkungen begehrt und die Ausbildungszeit dauert sehr lang. Daher musst du oftmals mehrere Jahre warten, bis du einen solchen Hund bekommst. Schließlich werden sie ganz speziell für deine Bedürfnisse trainiert. Bereits bei der Wahl des entsprechenden Hundes wird darauf geachtet, dass das Wesen deinen Ansprüchen genügen wird. Im Laufe der Ausbildung wirst du gemeinsam mit dem Assistenzhund ausgebildet, was ebenfalls mehrere Monate in Anspruch nehmen kann.
Wenn du dich dafür interessierst, einen Assistenzhund für ein Kind zu adoptieren, muss das Kind alt genug sein, um ausreichend Verantwortung über ihn zu haben. Ansonsten wird der Hund nicht in der Lage sein, das Kind als sein Herrchen oder Frauchen anzuerkennen und weiß nicht, wem er eigentlich helfen soll. Bereits das tägliche Fellbürsten des Assistenzhundes kann ausreichen, eine solche Verwirrung zu vermeiden.
In Deutschland gibt es mehrere Organisationen, die sich um die Ausbildung von Assistenz- und Therapiebegleithunde kümmern, zum Beispiel das Deutsche Assistenzhunde-Zentrum oder der VITA Assistenzhunde-Verein. Sie können dir dabei helfen, ein Ausbildungszentrum in deiner Nähe zu vermitteln.
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