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Die paralympischen Winterspiele: Geschichte & Überblick

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Nicht nur die Sommer-Paralympics sind ein besonderes Ereignis, auch die Winter-Spiele sind sehenswert. Seit 1976 finden sie regelmäßig im Anschluss an die olympischen Winterspiele statt. Von Anfang an dabei: Para-Ski. Im Laufe der Jahre kamen noch weitere Disziplinen dazu: Biathlon, Sledge-Eishockey, Rollstuhl-Curling, Para-Snowboarding. Die Zusammensetzung der Disziplinen verändert sich regelmäßig in dem noch jungen Wettkampf. So ist beispielsweise für das Jahr 2022 in Peking der Bobsport als neue Disziplin angekündigt worden.

Mit dem Skisport fing alles an

Bei den Winterspielen fällt dir bestimmt als erstes Skifahren ein. Tatsächlich können Sportler mit Behinderungen in mehreren Disziplinen ihr Können unter Beweis stellen: Slalom/Riesenslalom, Snowboarding, Langlauf und Biathlon. Anders als die meisten Disziplinen während der Sommerspiele sind häufig nur Sportler mit körperlichen Behinderungen zugelassen.

Para-Alpinski

Para-Alpinski ist seit den ersten Winterspielen im Jahr 1976 in Örnsköldsvik, Schweden dabei. Unterschieden wird dabei zwischen Slalom und Riesenslalom. Im Jahr 2006 wurden drei Kategorien festgelegt: sitzend, stehend und für Sehbehinderte. Je nach Kategorie sind bestimmte Hilfsmittel zugelassen. Bei Menschen mit Sehbehinderungen stehen ihnen ein Assistent zur Verfügung, der ihnen beim Skifahren Anweisungen zurufen darf. Menschen, die zum Beispiel aufgrund eines Unfalls querschnittsgelähmt sind, sitzen in einem schlittenartigen Gefährt, anstatt auf typischen Skiern zu fahren. Der Skistock besitzt dabei Kufen, damit sie ihre Richtung steuern können. Pro Kategorie gibt es mehrere Klassen, in denen die Sportler starten dürfen. Die Klassenzuordnung erfolgt nach Art und Schwere ihrer Behinderung.

Paralympics - Alpinski

Para-Snowboarding

Als jüngste Sportart wurde Para-Snowboarding erst bei den Winterspielen 2014 in Sochi, Russland als eigenständige Disziplin mit Medaillenvergabe eingeführt. Im Gegensatz zu Para-Alpinski dürfen bislang nur Menschen ohne Seheinschränkungen an den Wettkämpfen teilnehmen. Menschen mit Behinderungen der oberen Extremitäten besitzen eine andere Startklasse als jene mit Behinderungen in den unteren Extremitäten. Derzeit wird die Disziplin von World Para Snowboard mitorganisiert. Die Regeln und Wettkämpfe stecken noch in den Kinderschuhen.

Para-Langlauf

Genau wie bei Alpinski können Sportler bei Para-Langlauf in verschiedenen Kategorien antreten: sitzend, stehend oder mit Begleitung. Wie beim normalen Langlauf müssen die Athleten eine bestimmte Strecke in einer bestimmten Zeit zurücklegen. Diese Sportart ist ebenfalls seit Anfang an dabei. Um die Leistung der Sportler gerechter zu bewerten, wird bei den paralympischen Spielen ein prozentuales Bewertungssystem eingesetzt. Mithilfe einer speziellen Formel wird die gelaufene Zeit und die Startklasse berücksichtigt. Nach jeder Wettkampfsaison überprüft das internationale paralympische Komitee die aktuelle Situation und passt die Formel gegebenenfalls für das nächste Jahr an.

Paralympics Biathlon

Biathlon

Seit Ende der 1980er Jahre ist eine Erweiterung des Para-Langlaufs zugelassen: Biathlon. In dieser Disziplin müssen Sportler nicht nur eine bestimmte Strecke mit den Skiern bewältigen, sondern auch mit einem Gewehr auf Ziele schießen. Um ins Schwarze zu treffen, ist also besonders gute Kondition gefragt. Menschen mit Sehbehinderungen dürfen ebenfalls in dieser Disziplin antreten. Bei ihnen ertönt ein akustisches Signal, das sich verstärkt, je besser der Schütze zielt.

Sledge-Eishockey

Mit Sledge-Eishockey gibt es auch eine Mannschaftssportart bei den paralympischen Spielen. Erst seit 1994 ist diese Sportart eine paralympische Disziplin. Sledge-Eishockey ist, ähnlich wie das gewöhnliche Eishockey, eine rasante Sportart, die extreme körperliche Leistung von ihren Sportlern abverlangt. Teilnehmen dürfen Sportler mit Behinderungen in der unteren Körperhälfte. Während den Winterspielen 2010 in Vancouver, Kanada, durften erstmals auch Frauen in dieser Disziplin antreten, doch Sledge-Eishockey bleibt weiterhin eine von Männern dominierte Sportart.

Paralympics Eishockey

Rollstuhlcurling

Rollstuhlcurling ist eine weitere Teamsportart, die als paralympische Disziplin anerkannt ist. Teilnehmen dürfen Sportler, die aufgrund ihrer Behinderung im Rollstuhl sitzen. Eine weitere nach Behinderungen gestaffelte Klassifikation existiert nicht. Rollstuhlcurling ist seit 2006 bei den paralympischen Winterspielen dabei.

Im Gegensatz zu Skifahren oder Eishockey benötigen Freizeitsportler kein besonderes Equipment – bereits mit einem gut gewarteten Alltags-Rollstuhl ist Rollstuhlcurling möglich. Um beim Abspielen des Steins nicht zu verrutschen, halten die Mitspieler den abspielenden Sportler fest, der mit einem teleskopartigen Stick den Stein in Bewegung setzt. Anders als beim Fußgänger-Curling darf nach Abgabe des Steins nicht nachgebessert werden. Das typische Verreiben des Eises mit Besens findet also nicht statt. Stattdessen muss der Spieler selbst dafür sorgen, den Stein so präzise wie möglich zu spielen. Die World Curling Federation hat hierzu einige interessante Videos über Rollstuhlcurling veröffentlicht.

Paralympics Curling

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