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Kindererziehung aus dem Rollstuhl

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"Wie es ist, ein Elternteil zu sein: Es ist eines der schwierigsten Dinge, die du je tun wirst, aber im Gegenzug lehrt es dich die Bedeutung der bedingungslosen Liebe." - Nicholas Sparks.

Eltern zu sein ist eine wunderbare Aufgabe. Es ist wohl eine der lohnenswertesten, unvorhersehbarsten, aufregendsten, sinnvollsten und herausforderndsten Aufgaben im Leben eines Menschen. Leben zu geben und für einen anderen Menschen verantwortlich zu sein, verändert oft unser Leben. Wir sehen die Dinge plötzlich anders und mit Blick auf die Zukunft.

Für Rollstuhlfahrer bedeutet die Familiengründung eine völlig neue und einzigartige Herausforderung. Aber mit ein wenig kreativem Denken und Planen lassen sich viele dieser Hürden mit Leichtigkeit überwinden. Eine Behinderung bestimmt keineswegs die Fähigkeit eines Menschen, ein Kind großzuziehen. Viele Menschen mit Behinderungen sind absolut hervorragende Eltern.

Als Elternteil steht man unter Druck die Dinge "richtig" zu machen. Sie werden alle möglichen Meinungen darüber hören, wann und wo Ihr Baby schlafen sollte und wie sich Ihr Kind verhalten sollte. Unabhängig davon, gibt es für Eltern mit eingeschränkter Mobilität viel zu beachten, denn wie bei allen Familien kann die Erziehung manchmal schwierig sein. Eine starke Unterstützung der Gemeinschaft ist daher unerlässlich und kann aus Familie und Freunden bestehen, aber auch Ärzte, Therapeuten, Lehrer, Babysitter und Nachbarn können unterstützend zur Seite stehen. Jede Familie ist anders, und so wird auch dein Unterstützungsbedarf unterschiedlich sein. Das schwierigste ist dabei zuzugeben, dass wir alle manchmal ein wenig Hilfe brauchen. Versuchen Sie einfach nicht, alles alleine zu machen. Das alte Sprichwort könnte nicht wahrer sein:

"Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind großzuziehen." - Afrikanisches Sprichwort.

Wenn Sie bereits Freunde und Familie haben die Kinder großgezogen hat, können Sie um Tipps und Ratschläge fragen. Allerdings können Rollstuhlfahrer manchmal Schwierigkeiten haben, andere Eltern in ihrer Gemeinde zu finden, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen. Glücklicherweise gibt es z. B. auch noch viele lehrreiche YouTube-Videos. Das Internet hat es für Menschen in der Behindertengemeinschaft einfach gemacht, sich miteinander zu verbinden und beispielsweise in Foren wie myhandicap.de Erziehungstipps und -tricks online zu teilen.

Hilfe aus erster Hand

Die Erziehung aus dem Rollstuhl mag zunächst entmutigend erscheinen: wie kann man eine Babyschale ins Auto legen oder sein Baby aus der Wiege nehmen? Das sind alles wichtige Fragen, aber vor allem gibt es dazu Antworten und Lösungen. Schals zum Beispiel, können mit ein paar einfachen Drehungen und Knoten in ein sicheres Tragetuch verwandelt werden, um Ihr Baby sicher auf dem Schoß zu halten, wenn Sie Ihren Rollstuhl benutzen.

Der Report Mainz plaudert auf YouTube über die Erziehung von Kleinkindern im Rollstuhl und welche Hürden den Eltern mit Behinderung widerfahren. Blogs und Artikel, wie man mit seinem eigenen kleinen Bündel an Liebe und Energie umgeht, können Sie ebenfalls im Internet finden, unter anderem Tipps, Tricks und Life-Hacks, mit bewährten Verfahren für die Sicherheit in der Öffentlichkeit und über die Erziehung mit einer Behinderung.

Attitude Hybrid Handbikes

Tipps für Eltern im Rollstuhl

Die Kindererziehung ist schwierig, unabhängig von Ihrer körperlichen Gesundheit oder Ihren Fähigkeiten. Vergessen Sie eines nicht: Als Eltern kann die Art und Weise, wie man Gespräche mit Kindern gestaltet, einen nachhaltigen Einfluss darauf haben, wie unsere Kinder Behinderungen wahrnehmen und wie sie mit anderen Menschen mit Behinderungen umgehen.

"Ich sage nicht, dass es einfach wird, ich sage nur, dass es sich lohnt!" – Unbekannter Autor

Tipps für die Erziehung von Babys und Kleinkindern

Angepasste Ausrüstungen, wie z. B. Kinderwagen, die an einem Rollstuhl befestigt werden können, sind von unschätzbarem Wert, wenn man ein Baby oder Kleinkind großzieht. Es kann von Vorteil sein, sich an Ihren lokalen Behindertenverband zu wenden, um weitere Informationen über lokale Lieferanten dieser zugänglichen Artikel zu erhalten. Andernfalls kann Ihr lokales Geschäft Sie in die richtige Richtung führen.

Eine lokale Elterngruppe oder ein Club mit regelmäßigen Treffen kann eine wunderbare Quelle der Unterstützung, Information und sozialen Kontakten sein. Andere Mitglieder der Gruppe haben möglicherweise vor ähnlichen Herausforderungen gestanden und könnten einzigartige Lösungen anbieten, die auch Ihrer Familie helfen könnten.

Es ist wichtig, im Voraus zu planen. Wenn Sie Ihr Haus babysicher gestalten wollen, achten Sie darauf, dass Sie barrierefreie Produkte installieren. Zum Beispiel müssen die Babygitter so breit sein, dass ein Rollstuhl hindurchfahren kann. Anstatt in ein herkömmliches Babygitter zu investieren, könnte ein einziehbares Sicherheitsgitter aus Textilgewebe einen besseren Zugang für Rollstuhlfahrer ermöglichen. Gitter, wie das ausziehbare Schutzgitter von Dreambaby sind zurückziehbar, um sich eng an die Wand zu schmiegen und verfügen nicht über eine störende Stange an den Seiten.

Sobald Ihr Baby lernt zu krabbeln, müssen Sie möglicherweise einen Raum finden, in dem es problemlos üben kann. Ein Bett ist nicht nur eine weiche Oberfläche, auf der ein Baby landen kann, wenn es beim Krabbeln fällt, sondern es hebt es auch auf ihre Höhe, so dass Sie es leicht überwachen und unterstützen können. Für die zusätzliche Sicherheit können Sie ein kindersicheres Gitter an den Seiten des Bettes anbringen, damit Ihr Baby nicht hinausfallen kann.

Mann im Rollstuhl mit Kindern im Park

Tipps für die Erziehung von Kindern und Jugendlichen

Obwohl die meisten Schulen rollstuhlgerecht sind, kann es eine gute Idee sein, zu überprüfen, ob die Schule Ihres Kindes barrierefrei ist, so dass Sie bei Elternabenden und Versammlungen sorgenfrei teilnehmen können.
Einige Familien sind besorgt, dass ein Elternteil mit einer Behinderung ihrem Kind das Gefühl geben könnte, sich unwohl zu fühlen, oder sogar dazu führen könnte, dass ihre Altersgenossen sie anders behandeln. Scheuen Sie sich nicht diese Anliegen mit den Lehrern Ihres Kindes zu besprechen, damit sie sich der Herausforderungen bewusst werden und Sie können sicher sein, dass Ihr Kind in der Schule glücklich und wohl fühlt.

Es kann auch eine lohnende Erfahrung sein, mit den Klassenkameraden Ihres Kindes in der Schule zu sprechen, wenn Sie sich Sorgen machen. Organisieren Sie ein Treffen mit dem Lehrer, um mit der Klasse zu sprechen, um eventuelle Fragen zu beantworten, die die Kinder vielleicht haben. Dies kann nicht nur dazu beitragen, das Bewusstsein zu schärfen, sondern auch einen Teil der Stigmatisierung von Menschen mit Behinderungen verringern.

Sprechen Sie mit Ihrer Gemeinde oder Ihrem Informationszentrum über Parkanlagen in Ihrer Nähe, die barrierefrei sind und speziell für Menschen im Rollstuhl konzipiert sind, so dass Sie auch Zugang zum Spielplatz und den Spielgeräten haben. Das alles wird die Qualität Ihrer gemeinsamen Auszeit erhöhen und sich auch als nützlich für Feiertage und Geburtstage erweisen.

Viele Eltern im Rollstuhl erleben, dass sie eine besondere Art der Bindung zu ihren Kindern haben. Kinder lieben es in ihren Schoß zu klettern und mit ihnen herumzufahren. Es gibt mehr Zeit für physische Bindungen, wie Kuscheln oder Lesen. Sie haben auch reichlich Gelegenheit, Ihren Kindern die Fähigkeit zur Problemlösung beizubringen, wie z. B. die Verwendung von Hilfsmitteln, um Dinge außerhalb der Reichweite zu erfassen.

Die Elternschaft ist zwar eine Herausforderung, aber eine sehr lohnende Erfahrung für Eltern mit Behinderungen. Rollstuhlfahrer können und werden bei der Erziehung von Kindern mit einer Reihe von Hindernissen konfrontiert, aber mit Ausdauer und etwas kreativem Denken können sie überwunden werden.