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Mit dem Rollstuhl Hamburg erkunden

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Wenn du anlässlich der Rollstuhlbasketball-WM in Hamburg bist, wirst du natürlich den spektakulären Spielen folgen wollen. Doch die Zeit davor und danach solltest du nutzen, die Hansestadt besser kennenzulernen. Du kannst zum Beispiel den Tag an der Flaniermeile Jungfernstieg ausklingen lassen. Oder steige ein in einem der gelben Doppeldeckerbusse und entdecke gleich die ganze Stadt. Die Wahl liegt ganz bei dir!

Barrierefrei mit dem Bus durch Hamburg

Die Stadt Hamburg setzt sich für eine möglichst barrierefreie Umgebung ein. Dafür spricht unter anderem das gute Busnetz mit Niederflurbussen und Rampen. Viele S- und U-Bahnhaltestellen sind ebenfalls barrierefrei ausgebaut. Da einige Haltestellen jedoch noch nicht rollstuhlfreundlich sind, empfiehlt es sich die Fahrplanauskunft der HVV zu nutzen. Hier hast du die Möglichkeit, in der Suchmaske einzugeben, dass du mit dem Rollstuhl unterwegs bist. Die Website liefert die darauf basierend angepasste Ergebnisse zurück. Darüber hinaus bietet dir der Hamburger Verkehrsverbund auch die Broschüre "Barrierefrei unterwegs" (pdf) zum Download an. Darin sind zum Beispiel Informationen zu Niederflurbussen und Aufzügen enthalten.

Hamburg per Schiff im Rollstuhl erkunden

Eine Besonderheit in Hamburg sind die Schiffslinien der HADAG-Flotte. Sie bringen dich über oder entlang der Elbe an dein Ziel. Da du dadurch einen besonderen Blick auf Sehenswürdigkeiten erhaschen kannst, sind sie oftmals eine günstige Alternative zu klassischen Hafenrundfahrten. Insbesondere bei der Linie 62 (Landungsbrücken – Finkenwerder) sind fast ausschließlich barrierefreie Schiffe im Einsatz. Die Zugangsbrücken sind oftmals mit Rampen ausgebaut, sodass du bequem auf das Schiff kommen kannst. Aber Vorsicht vor dem Betreten der Landungsbrücken, wenn Ebbe ist, in diesem Fall können dort Steigungen von bis zu 30% auftreten können. Daher ist es ratsam vor Betreten der Landungsbrücken und allen anderen Schifffahrtsanlagen in Hamburg den Gezeitenkalender zu checken https://www.hafen-hamburg.de/de/gezeitenstrom-elbe#

Wer mit dem Elektrorollstuhl unterwegs ist sollte sich vorab noch mal versichern, dass ein Zugang auf das Schiff problemlos möglich ist, denn nicht selten klappen die Rampen zum auffahren nicht komplett ab, sodass es einen ebenen Zugang ermöglicht. Um böse Überraschungen zu vermeiden am einfachsten kurz vorher anrufen.

Im Rollstuhl durch die Hamburger Vergnügungsviertel

Bist du sicher an dein Ziel angekommen, heißt es die Gegend erst einmal zu erkunden. Besonders interessante Stadtteile sind unter anderem St. Pauli und St. Georg. St. Pauli ist als Vergnügungsviertel bekannt – sicherlich hast du schon vom Kiez an der Reeperbahn gehört. Wenn du bis in die grauen Morgenstunden feiern willst, wirst du hier sicherlich etwas finden, denn im Kiez herrscht keine Sperrstunde.

St. Georg, wo sich auch der Hauptbahnhof und das Deutsche Schauspielhaus befindet, ist ein Vergnügungsviertel der anderen Art: Nicht nur gilt die Gegend als „hip“ und „schrill“, sondern hier haben sich auch viele Schwulen- und Lesbenbars niedergelassen.

Wer es ruhiger angehen möchte, der ist im Sternschanzenpark und seinem Schanzenviertel gut aufgehoben. Der Sternschanzenpark ist etwa zwölf Hektar groß und bietet viel Raum für eine grüne Erholung. Namensgebend ist der etwa 60 Meter hohe Schanzenturm. Dies war einst der größte Wasserturm Europas. Mittlerweile ist das Gebäude umgebaut und das Mövenpick Hotel befindet sich dort. Willst du das historische Schanzenviertel unter die Lupe nehmen, dann ist das Projekt Schanze erfahren genau das richtige für dich. Speziell für Rollstuhlfahrer konzipiert, stellt dir der kostenlose Service einen Einheimischen zur Seite, der dich abseits der normalen Touristenrouten ganz individuell durch das Viertel führt.  

Viele barrierefreie Sehenswürdigkeiten in Hamburg

Natürlich hat Hamburg auch barrierefreie Museen und Sehenswürdigkeiten anzubieten. Spektakulär ist beispielsweise die Aussicht auf der Plattform des Mahnmals St. Nikolai in 74 Meter Höhe. Hinauf bringt dich ein barrierefreier Panoramalift – nichts für jene mit Höhenangst! Während des zweiten Weltkrieges wurde der 147 Meter hohen Turm der Kirche St. Nikolai von britischen Kriegsflugzeugen als Landmal verwendet, um ihre Bomben über die Stadt abzuwerfen. Heute soll der Turm an die Schrecken des Krieges erinnern und für mehr Toleranz und eine bessere Völkerverständigung werben.

Landungsbrücken in Hamburg barrierefrei erkunden

Ein weiteres wichtiges Ziel sind die schwimmenden Anlegestellen, auch bekannt als Landungsbrücken (siehe Foto). Die Rampen sind hier leider etwas steil, doch die etwa 700 Meter lange schwimmende Plattform bietet reichlich Gelegenheit zum Bummeln und Erholen.

Politisch Interessierte können sich das Hamburger Rathaus von innen ansehen. Denn der eindrucksvolle Bau ist nicht nur historisch interessant, sondern auch gleichzeitig Sitz des Senats und der Bürgerschaft.

Die Hamburger Kunsthalle bietet für alle Kunstinteressierte barrierefreien Zugang zu ihren Sammlungs- und Ausstellungsräumen. Bei Bedarf stellt die Kunsthalle auch kostenlos Rollstühle zur Verfügung. Mehr Information über ihr barrierefreies Angebot hält die entsprechende Website der Hamburger Kunsthalle bereit.

Ebenfalls sehenswert ist die Speicherstadt im Hamburger Hafen. Sie ist ein Komplex aus vielen Lagerhäusern und steht seit 1991 unter Denkmalschutz. Dort befindet sich das Internationale Maritime Museum, welches sich gut mit dem Rollstuhl erkunden lässt. Das im Kaispeicher B umgebaute Gebäude zeigt dir eine umfangreiche Sammlung an Schiffsmodellen, Uniformen und Gemälden – also alles rund um die Schiffahrt. Bis Ende August gibt es eine Sonderausstellung zum Thema „Maritime Dienste“. Dazu zählen unter anderem der Wetterdienst und die Hydrographie, also der Vermessung von Gewässerböden.

Möchtest du dich ganz groß fühlen? Dann ist die größte Modelleisenbahnanlage der Welt das Richtige für dich. Das Miniatur Wunderland hat viele Orte detailgetreu nachgebaut. Die Ausstellungsräume sind dabei gut mit dem Rollenstuhl zu erreichen. Alle paar Monate veranstaltet das Miniatur Wunderland einen Rollstuhlabend. Du hast dann ab 18 Uhr für 5 Euro Eintritt einen ungestörten Blick auf die Exponate.

Barrierefreier Park ganz in der Nähe der Arena

Willst du gar nicht so weit reisen, befindet sich direkt in der Nähe der edel-optics.de-Arena die Wilhelmsburger Inselpark. Der komplette Rundweg ist asphaltiert und lädt insbesondere bei schönem Wetter zu einem Spaziergang zwischen den Wettkämpfen ein.

Entspannung im Park mit Rollstuhl von Sopur

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