Blog > Februar 2019 > Barrierefreie Badezimmer: Badezimmer für Rollstuhlfahrer zugänglich machen

Barrierefreie Badezimmer: Badezimmer für Rollstuhlfahrer zugänglich machen

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Ein barrierefreies Bad für Menschen mit Behinderungen bietet einfachen Zugang und Komfort sowie Selbstständigkeit und Würde. Was ist zu beachten, bevor Sie ein für den Rollstuhl geeignetes Badezimmer einrichten?

Barrierefreie Badezimmer: Wie lauten die Vorschriften?

Die deutschen Vorschriften gelten weitgehend für Einrichtungen an gewerblichen oder öffentlichen Orten wie Hotels, Restaurants und Bahnhöfen, aber wir können uns bei der Planung von privaten Badezimmern immer noch an deren Empfehlungen orientieren. So wird beispielsweise in den Vorschriften festgelegt, dass in Badezimmern für Behinderte Mischarmaturen verwendet werden sollten und dass sich Spiegel und Haltegriffe in einer Höhe befinden, die von einem herkömmlichen Rollstuhl aus leicht zugänglich ist. Die Höhe der Armaturen und der Abstand dazwischen sollte ebenfalls berücksichtigt werden.

Zugängliche Waschbecken für Rollstuhlfahrer

Waschbecken sollten aufgehängt werden, um einen Freiraum unter der Spüle zu lassen, wobei eine Mischbatterie idealerweise die Funktionalität hat, die mit einer geschlossenen Faust bedient werden kann. Ideal sind Einhebel-, Drucktaster- oder elektronische Armaturen.

Angepasster Wasserhahn für Rollstuhlfahrer - Barrierefreies Bad

Adaptive Duschen

Eine ebenerdige Dusche wird empfohlen, entweder mit einer Nasszelle, bei der der Duschboden mit dem Boden des Zimmers ebenerdig ist, oder bei der die Duschwanne auf gleicher Höhe mit dem umgebenden Boden steht. Im Allgemeinen ist die empfohlene Mindestgröße 1000 mm x 1000 mm. Leider kann die Entwässerung bei diesen Arten von Duschen weniger effektiv sein, so dass oft eine Abwasserpumpe zur Abwasserentsorgung erforderlich ist. Die Pumpe sollte für Wartungsarbeiten leicht zugänglich sein. Überall dort, wo eine Duschwanne installiert wird, ist es ratsam, rutschfeste Bodenbeläge für die umliegenden Bereiche zu verwenden.

Duschsitze mit einer Rückenlehne sollten an der Wand montiert werden und mindestens 450 mm x 450 mm betragen, wobei mindestens 500 mm Abstand zwischen der Wand und der Mitte des Sitzes verbleiben sollten. Die Duschsteuerung und ein höhenverstellbarer Duschhahn (auf einer Schiebeleiste) sollten in Reichweite des Sitzes sein und idealerweise 750 mm vom Boden an der tiefsten Stelle positioniert werden.

Die Bedienelemente sollten berührungssensitiv oder hebelartig sein und idealerweise zwischen 750 mm und 1000 mm über dem Boden angebracht werden. Die Haltegriffe sollten sicher und griffbereit befestigt werden. Im Idealfall sollten alle Schienen in der Farbe und Helligkeit zu den umgebenden Wänden kontrastieren.

Adaptive Toilette

Es gibt Toilettenmodelle auf dem Markt, die eine Öffnung an der Vorderseite haben, welche es ermöglicht als Bidet bedient zu werden. Das kan für viele Rollstuhlfahrer von Vorteil sein.

Es ist auch ratsam, dass adaptive Toiletten folgende Funktionen aufweisen:

  • Verstellbar
  • Ergonomisch
  • Ausgestattet mit einem manuellen oder pneumatischen Mechanismus, der ein Kippen ermöglicht.

Geeignete Toiletten variieren in der Regel in der Höhe von ca. 440 mm bis 500 mm. Es wird empfohlen, dass die Toilette auf der einen Seite Haltegriffe mit einer klappbaren Halteleiste auf der anderen Seite aufweist und der WC-Papierhalter in einer bequemen Höhe montiert ist. Es ist wichtig zu berücksichtigen, ob eine Benutzung mit der rechten oder linken Hand bevorzugt wird.

Adaptive Toilette - Rollstuhlgerechtes Badezimmer

7 Tipps für barrierefreie Bäder

Diese Empfehlungen werden Ihnen helfen, ein barrierefreies, zugängliches und sicheres Badezimmer zu schaffen.

1. Installieren Sie eine Schiebetür

Eine Schiebetür schafft deutlich mehr Platz und ermöglicht so eine größere Rollstuhlmobilität. Wenn es keine Schiebetür gibt, ist es aus Sicherheitsgründen ratsam, dass sich die Tür nach außen öffnet.

2. Rutschfester Boden

Dies ist von Vorteil für alle, aber vor allem für Menschen mit Behinderungen. Wasser und andere Flüssigkeiten, die in einem Badezimmer verschüttet werden, sind normal und erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass sie ausrutschen.

3. Freiraum von mindestens 150 mm Durchmesser

Dies bietet dem Rollstuhlfahrer ausreichend Platz, um 360°-Drehungen sicher durchführen zu können.

4. Rutschfeste Haltegriffe

Adaptive Badezimmer sollten Haltegriffe in der Nähe der Toilette und in der angepassten Dusche haben. Vergewissern Sie sich, dass die Wände und Fliesen in gutem Zustand sind, bevor Sie die Haltegriffe installieren.

5. Armaturenhöhe

Alle Badezimmerzubehörteile, einschließlich Seifenhalter, Handtuchhalter oder Regale, sollten in einer Höhe von nicht mehr als 1200 mm über dem Boden installiert werden, um sie Rollstuhl-zugängig zu machen.

6. Angepasste Toilettensitze

Diese sollten auf ihre Sicherheit und ihren einwandfreien Zustand überprüft werden, um das Absturzrisiko zu verringern.

7. Badezimmermöbel

Einbaumöbel sollten in begehbaren Badezimmern vermieden werden. Eine eingebaute Einheit unter einem Waschbecken zum Beispiel erschwert den Zugang für einen Rollstuhlfahrer zum Becken. Rollstuhlfahrer sollten immer den Komfort haben, sich im Bad leicht bewegen zu können und problemlos auf alles zugreifen zu können. Das bedeutet, dass das Badezimmer so übersichtlich wie möglich sein sollte.

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