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Adaptiertes Spielzeug für behinderte Kinder

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Im Leben eines Kindes nimmt das Spielen eine ganz wichtige Rolle ein. Dabei macht es nicht nur Spaß, sondern ist ein essenzieller Bestandteil des Lernens. Bei Kindern mit Behinderungen sind adaptierte Spielzeuge besonders relevant, da sie ihnen dabei helfen, ihr Selbstbewusstsein zu stärken und die Entwicklung ihrer Fähigkeiten fördern.

Warum brauchen Kinder mit Behinderungen adaptiertes Spielzeug?

Im Jahr 1959 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen das Spielen als Recht eines Kindes anerkannt. Durch das Spielen können Kinder die Welt um sich herum besser verstehen und Beziehungen zu anderen knüpfen sowie ihr eigenes Potenzial entdecken. Das alles fördert das Wachstum und die Entwicklung des Kindes.

Ohne angemessenes Spielzeug kann sich das Spielen allerdings als Herausforderung entpuppen. Viele Kinder mit Behinderungen besitzen keine adaptierten Spielzeuge, die auf ihre Bedürfnisse angepasst sind. Für eine inklusive Gesellschaft ist es wichtig, diesen Kindern Spielzeuge zur Verfügung zu stellen, die bestimmte Kriterien erfüllen, damit alle Kinder, unabhängig ob mit oder ohne Behinderung, gemeinsam spielen können. Dadurch werden gleiche Chancen für alle ermöglicht, was wiederum eine effektive Integration ausmacht.
Gleichzeitig tragen Firmen zu einer inklusiven Gesellschaft bei, wenn sie Spielzeuge speziell auf die Bedürfnisse von Kindern mit Behinderungen entwickeln.

Was sind adaptierte Spielzeuge?

Adaptierte Spielzeuge sind physisch modifiziert, sodass Kinder mit Behinderungen diese nutzen können. Manche Änderungen sind einfach: So tragen einige Spielsachen Klettbänder, damit diese nicht so leicht aus der Hand rutschen. Andere Modifizierungen sind komplexer. Diese beinhalten dann beispielsweise die Übersetzung von visuellen oder Klangeffekten. Insbesondere pädagogische Spielzeuge sind so für Kinder mit Behinderungen angepasst.

Da die Bandbreite an Behinderungen vielfältig ist, kann die Etablierung allgemeiner Richtlinien für adaptierte Spielzeuge eine schwierige Aufgabe sein. Allerdings gibt es folgende Basis-Kriterien, die erfüllt werden müssen:

  • Eine Aufmachung, die für alle funktioniert. Jedes Kind sollte in der Lage sein das Spielzeug zu nutzen, sodass nur wenige Unterschiede zwischen der adaptierten und normalen Variante bestehen.
  • Vielseitigkeit. Das bedeutet, dass mit dem Spielzeug unterschiedliche Interaktionen möglich sind. Dadurch kann es sich den Bedürfnissen des Kindes anpassen.
  • Flexibilität. Spielzeuge für Kinder mit Behinderungen eignen sich für jedes Alter, je nach der individuellen Lerngeschwindigkeit des Kindes.
  • Sicherheit. Adaptierte Spielzeuge müssen allen Sicherheitsstandards für die Spielzeugherstellung entsprechen.

Spielzeug für Kinder mit Behinderung - Zippie Simba Rollstuhl im Park

Arten von adaptierten Spielzeugen

So wie jedes Kind verschieden ist, gibt es eine Vielzahl unterschiedlich adaptierter Spielzeuge. Hier sind die häufigsten:

  • Übungsspielzeug ermuntert Kinder dazu, eine Aktion mehrere Male durchzuführen
  • Symbolisches Spielzeug repräsentiert bestimmte Objekte und fördert fiktives beziehungsweise Illusionsspiel
  • Konstruktionsspielzeug sind Spielsachen, die ineinander gesteckt werden können, sich überlappen oder aufeinander passen
  • Regelbasierte Spiele enthalten Anleitungen oder Konzepte, die Teilnehmer befolgen müssen
  • Pädagogische Spiele vereinen Spielspaß mit Lernen (z.B. Flashkarten). Beim Entwickeln adaptierter Spielzeuge ist es wichtig, die Art der Behinderung zu berücksichtigen. Ein schlechtes Hörvermögen oder eingeschränkte motorische Fähigkeiten haben einen Einfluss darauf, wie das Kind mit den Spielsachen umgeht. Die häufigsten adaptierten Spielzeuge sind:
  • Ferngesteuerte Spielzeuge mit Tasten, damit Kinder das Spielzeug ohne großen Aufwand selbst steuern kann.
  • Peripheriegeräte für Computer, wodurch der Rechner zu einem Werkzeug zum Spielen und Lernen umfunktioniert wird.

Einige Beispiele für einfach adaptiertes Spielzeug

Ein Spielzeug für behinderte Kinder zu adaptieren ist nicht schwer, doch es gibt einige Punkte, die berücksichtigt werden müssen:

  • Art der Behinderung
  • Alter
  • Bedürfnisse des Kindes

Bei Spielzeugen für Kinder mit körperlichen Behinderungen und eingeschränkter Motorik tragen adaptierte Spielzeuge dazu bei, die körperlichen Grenzen der Kinder zu überwinden, indem sie den Umgang mit alltäglichen Aktivitäten fördern. Solche Anpassungen beinhalten unter anderem:

  • veränderte Spielzeugoberfläche auf der unteren Seite durch Klettbänder oder Klemmen, damit es beim Spielen nicht abrutscht.
  • vergrößerte Teile und Griffe, die den Umgang erleichtern.
  • Seilzüge und Stangen, die das Schleppen der Spielzeuge ermöglichen.
  • veränderte Maße von Teilen, um die Handhabung zu vereinfachen oder zusätzliche Elemente wie Klammern, Ringe oder Hebel, damit das Kind das Spielzeug leichter aufheben kann.

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Bei Sehbehinderungen sind Geräusche, Relief und Texturen besonders wichtig für die Kinder:

  • Brettspiele benötigen Anleitungen in Brailleschrift.
  • Anzeigen oder Illustrationen sollten als Relief dargestellt werden.
  • Eine Adaption kann durch Sprachaufnahmen ergänzt werden, die Textinformation ersetzen.

Wird Spielzeug für Kinder mit eingeschränktem Hörvermögen adaptiert,

  • sollten alle Sprachaufnahmen als gedruckte Texte zur Verfügung gestellt werden.
  • sollten elektronische Geräte beigefügt werden, die Geräuscheffekte in andere Effekte umwandeln, damit das Kind sie wahrnehmen kann. Beispielsweise kann das Spielzeug mit unterschiedlicher Intensität vibrieren, um die verschiedenen Soundeffekte zu repräsentieren.

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